Matschie: „Das Rennen ist offen“

Christoph Matschie im Interview mit der Thüringer Allgemeinen:

Verstehen Sie, wieso die Linke sauer auf Sie ist?

Ach, ist sie das denn?

Sie greifen sie immer stärker an, sie erklären sie für teilweise nicht regierungsfähig.

Moment. Wir grenzen uns ab, jede Partei muss klar machen, wo sie steht. Ich finde, die Menschen sollten lieber uns wählen. Aber wir arbeiten mit der Linken in einigen Bereichen wie dem Volksbegehren eng zusammen. Wir haben Schnittmengen bei der Bildung, sehen die Notwendigkeit von Strukturreformen . . .

. . . und liegen in Haushalts- und in Wirtschaftsfragen weit auseinander.

Deshalb würden wir im Falle einer Koalition in diesen Feldern die Politik bestimmen und . . .

. . . den Ministerpräsidenten stellen. Bodo Ramelow kann ja das Ihrer Ansicht nach nicht.

Die Luftschlösser, die von der Linken beschlossen wurden, zeigen, dass diese Partei nicht reif ist, eine Regierung zu führen. Ich beobachte mit Sorge die zunehmende Entfernung von der Wirklichkeit.

Ist Ramelow nicht ein Pragmatiker innerhalb der Linken?

Bodo Ramelow hat den Unsinn im Bundesprogramm mit beschlossen. Er ist auch nicht wirklich in Thüringen angekommen, das Land dient ihm nur als Sprungbrett für Berlin, wo er sich sichtlich wohler fühlt.

Fassen wir zusammen: Die Linke ist radikal, Ramelow ein Karrierist, aber Sie wollen den Wechsel. Mit wem eigentlich?

Mit einer starken SPD. Rot-Rot ist eine mögliche Option, aber nur unter unserer Führung. Da haben wir uns festgelegt.

Quelle: www.thueringer-allgemeine.de

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